Blog Archive - FrauenComputerZentrumBerlin e.V.   2024-03-12T16:15:35Z https://www.fczb.de/feed/atom/ WordPress Redaktion <![CDATA[Aus eins mach vier: Neue Köpfe in der FCZB-Geschäftsführung]]> https://www.fczb.de/?p=20176 2024-02-06T14:32:43Z 2024-02-02T14:02:45Z Seit dem 1. September 2023 hat das FCZB eine neue Geschäftsführung. Die vorherige Geschäftsführerin Dr. Karin Reichel ist nach 6 Jahren zu einer Umwelt-NGO gewechselt. Das bot dem FCZB Anlass für eine größere Veränderung der ... weiterlesen

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Seit dem 1. September 2023 hat das FCZB eine neue Geschäftsführung. Die vorherige Geschäftsführerin Dr. Karin Reichel ist nach 6 Jahren zu einer Umwelt-NGO gewechselt. Das bot dem FCZB Anlass für eine größere Veränderung der Organisation. Nicht nur die Köpfe wechseln, sondern auch das Geschäftsführungsmodell: Jetzt teilen sich vier Personen den Job.

Bei einem Meeting mit dem FCZB-Vorstand Anfang des Jahres 2024 hat Karin Reichel den Staffelstab an das neue Vierer-Team übergeben. Im zweiten Teil der Blogserie zum Führungswechsel könnt ihr die Vier ein bisschen kennenlernen. Ihr erfahrt, welche Ideen und Hoffnungen sie mit dem neuen Modell geteilter Verantwortung verbinden und welche Veränderungen im FCZB dadurch möglich werden. Im ersten Teil könnt ihr nachlesen, wie Karin Reichel auf ihre Zeit als Geschäftsführerin zurückblickt.

Das neue Geschäftsführungsteam mit dem neuen FCZB-Logo. Von links nach rechts: Elisa, Janine, Duscha, Judith
Das neue Geschäftsführungsteam mit dem neuen FCZB-Logo. Von links nach rechts: Elisa, Janine, Duscha, Judith

Die Neuen in der Geschäftsführung

Hallo, ich bin Judith Engelke, Soziologin. Ich arbeite seit 2018 im FCZB, habe bisher verschiedene Projekte geleitet und bin für das interne Qualitätsmanagement zuständig. IT-Trainings führe ich v.a. zum Thema Online-Zusammenarbeit durch. Im Geschäftsführungsteam liegt mein Schwerpunkt auf der Organisationsentwicklung und Portfolioerweiterung, inklusive der Koordination von Projektakquise und Antragstellung.

Ciao, ich bin Elisa Marchese. Ich arbeite seit knapp 10 Jahren als Projektleitung und im Leitungsteam des FCZB. Im neuen Führungsteam bin ich prozessverantwortlich für Personal- und Organisationsentwicklung und arbeite ebenfalls stark im Bereich Projektentwicklung und Fördermittelakquise.

Hi, ich bin Duscha Rosen. Seit meinem Arbeitsbeginn im FCZB 1995 habe ich schon diverse Rollen übernommen: Multimedia-Trainerin, Einführung von transkulturellem Qualitätsmanagement, Projekt- und Produktentwicklung, Aufbau und Leitung des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit und als langjähriges Mitglied der Leitungsrunde auch Organisationsentwicklung. Im neuen FCZB-Geschäftsführungsteam fühle ich mich verantwortlich für strategische Netzwerkarbeit, Lobbying und Kooperationsanbahnungen.

Hallo zusammen, ich bin Janine Rosenheinrich, seit 4 Jahren im FCZB, bis letztes Jahr Verwaltungsleitung und jetzt als Mitglied des Geschäftsführungsteams hauptsächlich für die Finanzen und die Vereinsgeschäfte zuständig.

Wie jetzt, geteilte Führung? Dauert dann alles so lang wie dieses Interview?

Foto: Karin Reichel und Nenjan Wolbers mit Uhr im Hintergrund

Warum habt ihr euch für eine Geschäftsführung zu viert entschieden?

Duscha: Auch wenn wir selbst erstmal überrascht waren, als das Vierer-Modell plötzlich auf dem Tisch lag, ist geteilte Geschäftsführung für das FCZB eigentlich eine folgerichtige Entwicklung. Karin als Geschäftsführerin und Janine als Leitung für Verwaltung und Finanzen waren praktisch seit 2018 schon so etwas wie eine Doppelspitze. Gleichzeitig werden seit vielen Jahren strategische Entscheidungen und wichtige interne Regelungen bereits durch ein Kollektiv, die Leitungsrunde, getroffen. In ihr sind Bereichs- und Projektleiterinnen vertreten. Als Geschäftsführerin hat Karin auch viele Partizipationsangebote an das Team zur Mitgestaltung und Weiterentwicklung der Organisation gemacht. Einiges kam so in Bewegung, es gab mehr Mitsprache und Engagement im Team. Ein Problem war aber, dass wir als Leitungsrunde mit rund 10 Personen öfter wichtige Dinge zwar besprochen, aber sie dann nicht schnell genug entschieden haben, weil sie aus Mangel an Zeit nicht ausreichend vorbereitet waren, weil niemand sich direkt verantwortlich gefühlt hat bzw. die originären Aufgaben als Projekt- oder Bereichsleitung dann immer die Priorität hatten … Anfallende Aufgaben und Arbeiten der Geschäftsführung wurden nicht im gleichen Maße demokratisiert und umverteilt wie ihre Entscheidungsmacht. Das wurde mit zunehmendem Wachstum und Erfolg des FCZB in den letzten Jahren an verschiedenen Stellen zum Problem.

Janine: Die Führungsaufgaben im FCZB sind im Laufe der Zeit immer vielfältiger und aufwendiger geworden, dies alles durch eine Person abdecken zu wollen, war utopisch und wir hatten im Team auch schon viel darüber gesprochen, dass wir uns hier verändern sollten. Niemand kann alles allein und das Zusammenbringen unterschiedlicher Kompetenzen schafft neue Synergien und tolle unbekannte Herangehensweisen.

Judith: Es werden für die FCZB Geschäftsführung verschiedene Kompetenzen und Erfahrungen gebraucht (Finanzwissen, Netzwerkkompetenz in Berlin, Erfahrung in der inhaltlichen und organisatorischen Umsetzung von Projekten, Portfolioentwicklung, Personalmanagement usw.). Zudem trägt die Geschäftsführung viel Verantwortung, die leichter gemeinsam getragen werden kann. Für Kolleginnen und externe Partner*innen durchgehend ansprechbar zu sein, ist zu viert viel besser zu realisieren. Kurzum: 4 Köpfe bringen mehr Wissen und Erfahrung mit, 8 Ohren hören besser zu und 8 Augen übersehen weniger.

Elisa: Wir können als Team Aufgaben stärker verteilen und einander besser vertreten. Dadurch wird Führung, unabhängig von anderen Aufgaben, z.B. auch in Teilzeit, möglich. Außerdem empfinde ich ein weniger hierarchisch-patriarchales Führungssystem, das nicht nur auf eine Person hin ausgerichtet ist, auch passender für einen gleichstellungspolitischen Verein.
Wir vier arbeiten alle schon mindestens ein paar Jahre im Leitungsteam des FCZB, kennen also die Rahmenbedingungen und Herausforderungen unseres Tagesgeschäfts. Die Einarbeitung in die neuen Aufgaben erfolgt daher relativ zeitnah und ist weniger zeitintensiv. Das ist natürlich auch ein Vorteil gegenüber dem aufwendigen Prozess einer externen Stellenbesetzung mit langwieriger Einarbeitungsphase etc.

Übergabe des Staffelstabs von der bisherigen Geschäftsführerin Dr. Karin Reichel an das neue Geschäftsführungsteam des FCZB: Von links nach rechts: Elisa, Janine, Judith, Duscha, Karin und die Vorständinnen Dr. Heike Wiesner und Nenja Wolbers.
Übergabe des Staffelstabs von der bisherigen Geschäftsführerin Dr. Karin Reichel an das neue Geschäftsführungsteam des FCZB: Von links nach rechts: Elisa, Janine, Judith, Duscha, Karin und die Vorständinnen Dr. Heike Wiesner und Nenja Wolbers.

Was reizt dich persönlich an der neuen Aufgabe?

Elisa: Mich persönlich reizt es, dass ich meine langjährige Erfahrung aus dem Leitungsteam einbringen und damit nun eine neue Organisationsstruktur fürs FCZB mit aufbauen kann. Mir ist team- und kompetenzorientiertes Arbeiten sehr wichtig und ich freue mich darauf, diesen Ansatz im FCZB weiter zu etablieren und gemeinsam mit dem Team weiterzuentwickeln.

Janine: Mich reizt es, eine interne Ebene der weiblichen Führungskräftesicherung aufzubauen, auf finanzieller Ebene für die Arbeitsplatzsicherung unabhängiger zu werden und für mich persönlich einfach eine verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen, die Spaß macht, weil das FCZB durch ein tolles Team getragen wird und wirklich sinnvolle Arbeit macht.

Duscha: Als ich Mitte der 90er Jahre Teilnehmerin der ersten Multimedia-Fortbildung für Journalistinnen im FCZB war, hat sich für mich eine neue Welt aufgetan. Das damalige Team hat eine so inspirierende Lernumgebung geschaffen, dass ich jeden Tag mit dem Gefühl hinging, ich habe den 6er im Lotto  gewonnen. Diese Energie trägt mich im FCZB auch heute noch. Wir sehen das auch bei den meisten Frauen, die die Lernangebote des FCZB besuchen. Sie kommen stärker, klüger und glücklicher aus den Fortbildungen und haben persönlich und beruflich neue Handlungsspielräume gewonnen – zu Tausenden seit 1984. Ein starker Impact, auf individueller Ebene. Aber auch gleichstellungspolitisch hat das FCZB in zahlreichen Projekten und darüber hinaus viele Impulse gesetzt, Millionen an EU-Geldern in die Stadt gebracht u.a. Es ist mit einem stark verjüngten, diversen Team von rund 40 Mitarbeitenden eines der größten feministischen Projekte in einer vielfältigen Frauenprojektelandschaft. Diese Kraft zu erhalten und weiterzuentwickeln, auch in einer Zeit, in der gesellschaftliche Verteilungskämpfe um knapper werdende öffentliche Mittel zu erwarten sind, und in denen demokratische Menschen- und Freiheitsrechte und feministische Ziele angegriffen werden, ist eine lohnenswerte Aufgabe. Wie auch bei großen globalen Problemen oder Herausforderungen bin ich davon überzeugt, dass nicht Isolation, Einzelkämpfertum und Egoismus, sondern Kooperation, voneinander Lernen und solidarisches Miteinander die Antworten sein müssen.

 

 Foto: Nenja, Janine, Karin

Was verbindest Du mit dem Konzept kompetenzbasierter Führung und geteilter Verantwortung?

Janine: Schlüsselpositionen zu entlasten, mehrere Perspektiven in Entscheidungen einzubeziehen, Verantwortungsübergabe und -übernahme aufgrund von menschlichen und fachlichen Kompetenzbereichen, verlässliche Zusammenarbeit immer im mindestes 4-Augen-Prinzip. Die Bandbreite der Ansprechpartnerinnen ist divers, nicht nur für uns in der Führung, sondern für das gesamte Team, und vor allem frei wählbar je nach Thema. Das Einbringen von Ideen aus dem gesamten Team und das Kennenlernen von Kompetenzen einzelner Kolleginnen außerhalb ihres Arbeitsgebietes kann Wissenszuwächse für alle generieren, es gibt mehr Transparenz bei Entscheidungen.

Duscha: Besonders in einer dynamischen und komplexen Arbeitsumwelt wie der des FCZB, in der sehr schnell und flexibel auf technologiegetriebene gesellschaftliche Veränderungen und neue Kompetenzanforderungen reagiert werden muss, ist beides doch total naheliegend: Gestaltungs- und Entscheidungsmacht sollten Leute haben, weil sie von einer Sache etwas verstehen und nicht, weil sie eine Position oder Funktion besetzen, in der sie a priori und unhinterfragt über ganz viele unterschiedliche Dinge entscheiden.

Kompetenzbasierte Führung ist nicht Ausdruck einer fixierten Leitungsposition in einer Organisationshierarchie, sondern eine beweglichere Kategorie gemeinsamen verantwortungsbewussten Handelns. Je nach Anforderung, Anlass und Interesse können unterschiedliche Personen vorangehen, für eine bestimmte Aufgabe die Leitung übernehmen, Impulse geben, Prozesse anstoßen, Teamarbeit koordinieren und gute Entscheidungen ermöglichen. Das heißt auch, wir können als Personen unterschiedliche Rollen in der Organisation haben. Wenn ich für eine Aufgabe den Lead übernehme, beanspruche ich nicht, das automatisch auch für eine andere zu tun. Hier folge ich dann bereitwillig anderen, weil ich darauf vertraue, dass sie mehr wissen oder den Job aktuell besser umsetzen können. Das ist die Basis, wie wir innerhalb der Geschäftsführung zu viert, in Zusammenarbeit mit der Leitungsrunde und mit dem gesamten Team, das FCZB voranbringen wollen.

Was bedeutet das praktisch? Besprecht und entscheidet ihr jetzt alles zu viert?

Elisa: Wir entscheiden gemeinsam, wer für welche Prozesse verantwortlich ist und sprechen uns dann im Bedarfsfall nochmal ab. Aktuell sind wir noch dabei, dieses rollenbasierte System zu etablieren, aber es klappt schon ganz gut. Wir treffen uns regelmäßig zum Jour fixe, zwischendurch besprechen wir uns aber auch mal – je nach Thema, Anliegen aber auch Kapazitäten – zu zweit oder zu dritt. Den Rest klären wir über E-Mail. Zugleich beziehen wir aber themenspezifisch und kompetenzbasiert auch Kolleginnen aus der Leitungsrunde oder dem Gesamtteam mit ein.

Janine: Das Vordenken im 4er-Team entlastet unser Entscheidungsgremium der Leitungsrunde. Die Vorarbeit zu bestimmten Themen kann durch uns geleistet werden und die Entscheidungen, die dann von allen in der Leitungsrunde getroffen werden, sind dann gut vorbereitet. Es gibt vor wichtigen Entscheidungen einen Informationsstand, der für alle gleich ist, Argumente dafür oder dagegen sind bereits beschrieben, und das macht die Entscheidungsfindung strukturierter, klarer und schneller.

Judith: Es bedeutet viel Kommunikation und Vertrauen in die Kompetenz und Arbeit der anderen. Es geht nicht darum, alles zu viert zu erarbeiten und zu entscheiden, sondern darum, sich mitzuteilen, damit alle vier immer auf dem gleichen Stand sind. Die Kommunikation läuft über regelmäßige Treffen, aber mindestens genauso wichtig sind E-Mails und bilaterale Gespräche oder Telefonate. Eine gemeinsame Übersicht der Aufgaben möchten wir über das Projektmanagementtool Zenkit haben – das ist aber noch in Erarbeitung.
Foto: Nenja,Elisa, Judith

Welche ersten Reaktionen gab es vom Team, Vorstand und anderen?

„Ich arbeite ja selbst in einer Organisation mit einer mehrschultrigen Führungsebene, die auch nicht immer einfach ist. Das hat viele Herausforderungen, man muss sich immer gut absprechen, aber es bietet auch total viele Chancen, um voranzugehen. Ich bin sehr gespannt, wie ihr das machen werdet. Ihr habt da bestimmt auch nochmal andere Ideen. Ich freu mich darauf, dass wir vielleicht auch voneinander lernen können. Meine Unterstützung habt ihr auf jeden Fall. (Nenja Wolbers, FCZB-Vorstand)

Janine: Ich habe bislang nur positive Rückmeldungen aus unserem Team bekommen, der Vorstand kann sich eine geteilte Führung im FCZB sehr gut vorstellen und vom Senat gab es lediglich die Rückmeldung, dass wir uns intern gerne so aufstellen können, wie wir das wollen.

Judith: Das Team hat ganz unterschiedlich reagiert, von skeptisch bis hin zu euphorisch. Der gemeinsame Nenner war die Erleichterung, dass es keine lange Suche nach einer neuen Geschäftsführung gibt und dass stattdessen bereits bekannte Personen diese Aufgabe übernehmen.

Duscha: Abgesehen davon, dass wir gelernt haben, dass geteilte Führung mit Strukturen der Berliner Verwaltung und der Zuwendung öffentlicher Mittel in der Frauenprojektelandschaft (noch) nicht einfach kompatibel sind, gabs fast überall freudige Erwartung und Zustimmung. Einzelne Personen haben die Augenbrauen hochgezogen und schräg geguckt – vermutlich, weil allein die Zahl 4 Fantasien von diffuser Verantwortung, zeitfressenden Diskussionen und Abstimmungsaufwand freisetzt. Diese Befürchtungen sind ja auch nicht völlig aus der Luft gegriffen. Aber wir sind uns der Risiken bewusst. Wir lassen uns in unserem Lern- und Veränderungsprozess extern von den klugen Tealbirds begleiten und bauen kritische Selbst-Reflexionsschleifen und Peer-Reviews mit der Leitungsrunde und dem größeren FCZB-Team ein. Das kann uns auf Kurs halten.

 

Foto: Petra Heidenfelder (Vorstand) und Duscha Rosen (GF-Team)

 

„Aus meiner Berufserfahrung geht eine große Bitte an euch: Gute Abstimmung ist ganz ganz wichtig, nicht dass sich eine auf die andere verlässt, und dann seid ihr verlassen. Aber da ihr ja alle jetzt schon so lange miteinander arbeitet und die Dinge sich in den letzten Jahren so positiv entwickelt haben, werdet ihr das sicher gut machen. Ich bin gerne weiter mit dabei.“ (Petra Heidenfelder, FCZB-Vorstand)

 

Was bedeutet geteilte Geschäftsführung aktuell und perspektivisch für das Team und die Organisation?

Elisa: Dafür ist es mir jetzt noch zu früh … Vielleicht manchmal das Gefühlt, dass Aufbruchstimmung herrscht und auch eine zuversichtliche Grundstimmung? Wir versuchen aus (alten) Mustern auszubrechen, widmen uns stark dem Thema Gesundheit und Wiedereingliederung, entscheiden uns auch mal gegen etwas …

Judith: Ein Team an der Spitze signalisiert, wie wichtig Teamarbeit ist. Insgesamt möchten wir im FCZB eine rollenbasierte Struktur erarbeiten, eine Organisationsstruktur, die sich nicht mehr entlang fester Stellenprofile entwickelt, sondern anhand von Rollen, die kompetenz- und interessensbasiert übernommen werden. Das ist ein langer Veränderungsprozess unserer Organisation und wir befinden uns damit erst am Anfang. Mir persönlich ist es wichtig, von der Norm der 40-Stunden-Woche wegzukommen. Diese Norm führt dazu, dass Personen mit Care-Aufgaben oder gesundheitlichen Einschränkungen in der Arbeitswelt benachteiligt werden. Negative Auswirkungen hat diese Norm auch für Menschen, die neben der (Lohn-)Arbeit andere zeitintensive Aufgaben (künstlerische, sportliche, zivilgesellschaftliche etc.) realisieren wollen. Diese Norm prägt das FCZB nach wie vor, auch wenn wir alle mit der feministischen Kritik daran vertraut sind. Ich arbeite weiterhin in Teilzeit, vor allem, weil ich verantwortlich für kleine Kinder bin. Ich möchte meinen Kolleginnen zeigen, dass dies möglich ist, dass ich meiner Verantwortung für die Organisation gerecht werden kann, auch wenn ich nicht 40 Stunden arbeite. Ich hoffe, dass perspektivisch mehr Kolleginnen Leitungsverantwortung in Teilzeit übernehmen und wir somit auch als positives Beispiel generell wirken können.

Duscha: Geteilte Verantwortung, also an einer Stelle kompetenzorientiert Führung zu übernehmen und an anderer Stelle an andere abzugeben, geht nicht ohne individuelle Lern- und Veränderungsprozesse. Dafür müssen wir in der Organisation den Rahmen und Unterstützungsstrukturen schaffen. Sicher macht es auch keinen Sinn, alle Abläufe und Rollen in der Organisation aufzubohren. Was gut funktioniert, soll nicht künstlich über Bord geworfen werden. Außerdem haben wir als Personen unterschiedliche Vorlieben und Bedürfnisse, wie wir arbeiten wollen, wieviel Sicherheit oder Autonomie wir brauchen. Diese Diversität soll respektiert und mit den Notwendigkeiten der Organisation in Einklang gebracht werden: Das ist nicht unkompliziert und verlangt Empathiefähigkeit und Toleranz. Damit das FCZB sich weiterentwickeln kann, geht es individuell aber schon auch darum, mal die Comfortzone zu verlassen, um etwas Neues zu wagen. Dazu gehört Selbstreflexion,  wissen, was treibt und was triggert mich, und die Bereitschaft zu einer offenen Kommunikation darüber. Auf der Organisationsebene heißt das, eine Kultur zu stärken, die noch mehr Raum und Ermutigung schafft für Vielfalt, neue Ideen und das Verlernen von Perfektionsdenken: Dinge ausprobieren, „if it’s good enough for now and safe enough to try“. Die Fähigkeiten, Feedback empfangen und geben zu können sind ebenfalls wichtig, sowie Konfliktfähigkeit bei respektivollem Umgang. Mit dem fortlaufenden Generationenwechsel ist da schon einiges in Bewegung gekommen.

Foto: Gruppenfoto FCZB-Kolleginnen und -Vorstand am Tisch sitzend

Wohin soll sich das FCZB in den nächsten Jahren entwickeln?

Janine: In all unseren Projekten gehen wir mit so viel Diversität so gekonnt um, dass es Zeit wird, dies auch in unserer Organisation zu leben und die unterschiedlichen Lebensläufe, unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen aller Kolleginnen wertschätzend in unsere Überlegungen, Entscheidungen und Handlungen aufzunehmen und umzusetzen. Eine eigene Entwicklung von Führungskräften aus allen Reihen finde ich toll und vielleicht macht das auch bei anderen Organisationen ein bisschen Schule.

Elisa: Das FCZB wird mit seinem gleichstellungspolitischen Anspruch mehr denn je gebraucht. Gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen – vor allem politischen Verschiebungen nach rechts –, die die demokratische Grundordnung bedrohen und fremdenfeindliches Gedankengut weiter salonfähig machen, muss entschieden entgegengetreten werden. Mit seinen Zielsetzungen fordert und fördert das FCZB eine Gesellschaft, in der alle Menschen unabhängig von (sozialer oder kultureller) Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung gleichberechtigt und menschenwürdig partizipieren können. Politisch setzen wir uns für strukturelle Veränderungen ein und machen auf Missstände, insbesondere auf die Lebensrealitäten von marginalisierten Gruppen, aufmerksam. In unserer praktischen Arbeit schaffen wir Diversity-sensible Lern- und Austauschräume auch für Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind. Wir bauen Barrieren ab und beraten andere Akteur*innen, wie sie dies tun können.

Judith: In diesem Jahr wird das FCZB 40 Jahre alt und die Kernidee von Weiterbildungen von Frauen für Frauen rund um den Computer ist nach wie vor aktuell. Die Inhalte haben sich erweitert, digitale Kompetenzen werden inzwischen in allen Berufen und Lebensbereichen gebraucht. Das FCZB hat sich im Laufe der Jahre viel Erfahrung und Expertise mit dem digitalen Lernen erarbeitet. Die wollen wir weiterhin im Sinne unserer Ziele – einer diskriminierungsfreien Arbeitswelt und Empowerment von Frauen – einbringen.

Zentral ist weiterhin die technikkritische und selbstermächtigende Herangehensweise. Fortbildungsteilnehmerinnen müssen über Vor- und Nachteile von Technologien und Tools Bescheid wissen, insbesondere mit Blick auf den Datenschutz, um bewusste Entscheidungen treffen zu können. Ein wichtiges aktuelles Zukunftsthema ist für uns im Bereich der Weiterbildung der Umgang mit KI.

Als feministische Organisation halte ich es für enorm wichtig, weiter eine intersektionalen Herangehensweise zu verfolgen und für diverse Zielgruppen ein offener und sicherer Lernort zu sein. Hierbei wünsche ich mir für das FCZB, dass es uns gelingt, als Team noch diverser zu werden. Eine große Herausforderung ist auch der zunehmende Antifeminismus, der sich auch in digitaler Gewalt zeigt. Auch hier müssen wir aktiv sein.

Gruppenfoto: Das Geschäftsführungsteam und der FCZB-Vorstand

 

Duscha: Digitale Teilhabe ist und bleibt ein großes Aufgabenfeld: Mit der extrem schnellen Verbreitung neuer digitaler Technologien, aktuell auch durch sogenannte Künstliche Intelligenz in allen Bereichen der Arbeits- und Alltagswelt, wird die bestehende digitale Kompetenzkluft in der Gesellschaft noch schneller wachsen und mehr Menschen ausschließen.

Vom Ausschluss besonders betroffen sind Frauen,  wenn sie älter sind, in einkommensschwachen Haushalten leben und zu wenig Deutschkenntnisse, Systemwissen oder Selbstbewusstsein haben, um ihre Interessen und elementaren sozialen Rechte gegen institutionelle Hürden und Benachteiligung durchzusetzen. Berufliche Chancen, die mit neuen digitalen Technologien und deren Aneignung verbunden sind, sind weiterhin ungleich verteilt. Zum Nachteil der einzelnen Personen und zum Nachteil von Gesellschaft und Wirtschaft – in einer Zeit, in der Millionen Stellen unbesetzt bleiben und Fachkräfte fehlen. Frauen könnten viele dieser Lücken füllen. Theoretisch. Eine jüngere IAB-Studie zeigt, dass bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten 5 Jahre nach der Ankunft in Deutschland 50% der Männer, aber nur 20% der Frauen erwerbstätig sind. Das Ausmaß dieses Unterschieds hat mich umgehauen, denn die Motivation zu arbeiten, ist bei geflüchteten Frauen und Männern ähnlich hoch. Da gibt es eine große gesellschaftspolitische, arbeitsmarkt- und bildungspolitische Aufgabe, an deren Bearbeitung sich das FCZB definitiv mit guten Qualifizierungsangeboten beteiligen kann und sollte.

Gerade weil die Realisierung breiter digitaler Teilhabe so eine große Herausforderung ist und das FCZB hier so eine starke Expertise hat, werden wir unser Know-how auch weiterhin an Multiplikator*innen weitergeben, zum Beispiel an Menschen, die IT-Trainings für Geflüchtete anbieten wollen. Wir können einen systemischen Impact haben, wenn wir unsere Kompetenz in der Ausbildung von Pflegekräften einbringen. Dabei geht es nicht nur um Technikdidaktik, sondern auch um Gender- und Diversity-Kompetenz in der Schulung von diversen und besonders von Diskriminierung betroffenen Personen. Für unseren eigenen Personalbedarf und darüber hinaus qualifizieren wir heute und künftig, wie schon vor 30 Jahren, IT-Trainerinnen, ua. auf europäischer Ebene. Auch unsere Expertise im Bereich des Abbaus von struktureller Diskriminierung ist weiterhin gefragt, in der Beratung von Unternehmen und Institutionen, die nach Wegen suchen, Gleichstellung in ihren Organisationen zu stärken. Die IT-Branche ist hier ein besonders lohnenswerter Acker. Nur 20% Frauen der Beschäftigten sind Frauen und nur 13% der Führungspositionen sind weiblich besetzt. Die kritische Haltung, dass Technik dem Menschen als Werkzeug dient und nicht umgekehrt, prägt unsere Arbeit seit 40 Jahren. Diese Perspektive und unser Know-how feministischer Gestaltung digitaler Transformation können wir weiterhin in Kooperationspartnerschaften einbringen, die Technologieanwendungen entwickeln, um breitere gesellschaftliche Teilhabe zu sichern.

 

„Immer, wenn man neu am Start ist, gibt es die Chance, die Bälle neu in die Luft zu werfen. Dazu möchte ich euch ermuntern: Dinge zu wagen, an die jetzt noch gar nicht gedacht worden ist. Weil ihr jetzt ein Team seid, wird das auf mehreren Schultern lasten, aber es wird sich auch verteilen und darin liegt eine ganz große Chance, nutzt sie. Wir machen mit!“ (Prof. Heike Wiesner, FCZB-Vorstand)

Gruppenfoto: FCZB Vorstand, neues GF-Team und Karin rfeichel mit neuem FCZB-Logo im Rahmen

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Redaktion <![CDATA[Tschüss FCZB! Die frühere Geschäftsführerin Dr. Karin Reichel übergibt den Staffelstab]]> https://www.fczb.de/?p=20144 2024-02-06T14:37:49Z 2024-02-01T18:14:08Z Karin Reichel, für genau 6 Jahre Geschäftsführerin des FCZB, hat das FCZB zum 1. September 2023 verlassen. Künftig wird sie beim NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V. dafür kämpfen, das Artensterben aufzuhalten. Auch wenn wir über ihren ... weiterlesen

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Karin Reichel, für genau 6 Jahre Geschäftsführerin des FCZB, hat das FCZB zum 1. September 2023 verlassen. Künftig wird sie beim NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V. dafür kämpfen, das Artensterben aufzuhalten. Auch wenn wir über ihren Abschied traurig waren, lässt sich kaum etwas gegen diesen Einsatz für den ultimativsten aller Zwecke einwenden.

Gruppenfoto: Karin Reichel, mit Blumen in der Hand, übergibt den Staffelstab an das neue Geschäftsfürhrungsteam, mit FCZB-Vorstand

Wir haben Karin viel zu verdanken. Das FCZB konnte unter ihrer Leitung die Anzahl der Projekte und der Mitarbeitenden verdoppeln. Partizipation wurde großgeschrieben und wir haben im FCZB so viel gelacht wie lange nicht. Anfang des Jahres haben wir uns gemeinsam mit dem FCZB-Vorstand noch einmal kräftig mit verdienten Lobeshymnen bei ihr bedankt.

In der Zusammenarbeit mit Karin habe ich besonders ihre Zuverlässigkeit, ihren Ideenreichtum und ihren Humor geschätzt. Mit Karin als Geschäftsführerin hat das FrauenComputerZentrumBerlin eine hochengagierte Expertin gehabt, die das FCZB mit innovativen Ideen und Tatendrang kontinuierlich vorangebracht hat.“
(Prof. Heike Wiesner, FCZB-Vorstandsvorsitzende)

Karin hat den Staffelstab der Geschäftsführung an ein neues Geschäftsführungs-Team, bestehend aus vier Personen, übergeben. Im ersten Teil unserer zweiteiligen Blogreihe zum Geschäftsführungswechsel teilt Karin ihre Nachgedanken dazu, was ihr als Geschäftsführerin wichtig war und welche Highlights und Herausforderungen es für sie gab. Im zweiten Blogbeitrag kommen dann die vier Neuen zum Thema geteilte Geschäftsführung zu Wort.

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Karin, wie schaust du heute auf deine Zeit als Geschäftsführerin des FCZB?

Ich bin sehr dankbar für die spannende Zeit in der Gleichstellungs- und Frauenprojekteszene, die so eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe hat. Und ich bin froh, dass ich die Gelegenheit hatte, als Geschäftsführerin das FCZB mitzugestalten und mit vielen tollen Frauen an spannenden Themen zu arbeiten.

Was hat dich vor sechs Jahren gereizt, die Geschäftsführung im FCZB zu übernehmen?

Mich hat die Führungsaufgabe in einem für mich neuen Bereich der Gleichstellungsarbeit gereizt. Es war sehr spannend, daran mitzuarbeiten, die digitale Transformation der Gesellschaft geschlechtergerecht zu gestalten. Neben der Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit war mir die geschlechtergerechte Technikgestaltung besonders wichtig, weil damit das Problem an der Wurzel gepackt wird.

Foto Karin Reichel

Und was hattest du dir für die Zusammenarbeit mit dem Team vorgenommen?
Besonders wichtig war mir, im FCZB einen partizipativen Führungsstil umzusetzen. Als Geschäftsführerin wollte ich transparent und für alle ansprechbar sein.

Welche inhaltlichen und gleichstellungspolitischen Ziele, die du dir als Geschäftsführerin im FCZB gesetzt hattest, konntest du umsetzen?
Natürlich sind die geschlechtergerechte Gestaltung der digitalen Transformation und der Technikentwicklung große Ziele. Das FCZB leistet hier einen wichtigen Beitrag, macht technikkritische Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit für verschiedene Zielgruppen mit vorbildlichen Vermittlungs- und Zielerreichungsquoten und Projekte zur geschlechtergerechten Technikgestaltung mit diversen Hochschulen. Allerdings habe ich vielleicht überschätzt, wie schnell und wie stark wir hier einen Impact entwickeln können. Wie groß, allgemein und umfassend die anfangs formulierten Ziele waren, wie rasant und dynamisch gleichzeitig die technischen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen, aber auch die Akteurslandkarte ist, hatte ich zu Beginn meiner Zeit im FCZB noch nicht begriffen.

Was waren Highlights?
Für mich war jeder erfolgreiche Antrag, jedes neue Projekt und jede neue Mitarbeiterin ein Highlight, genau wie jede gemeinsam überstandene Krise und jedes gelöste Problem. Unter anderem konnten wir nach längerer Pause die Arbeit auf europäischer Ebene wieder ausweiten. Auch die Mitgründung des AGV 4B, des Arbeitgeber*innenverbands Beschäftigung, Bildung und Beratung in Berlin e. V., war ein Meilenstein, um die Arbeitsbedingungen und Löhne hier weiter zu verbessern oder schon Erreichtes zu sichern.

Wie hat sich das FCZB aus deiner Sicht unter deiner Leitung als Organisation weiterentwickelt?
Schon durch die Einführung der Leitungsrunde wurden die Projekt- und Bereichsleitungen gestärkt: Wichtige Entscheidungen zur Organisations- und Personalentwicklung haben wir dann im Team getroffen. Wir haben gut als Führungsteam zusammengearbeitet und das FCZB so demokratischer gemacht. Das FCZB arbeitet außerdem konstruktiv mit diverseren Geldgeber*innen in zahlreichen alten und neuen Arbeitsbereichen auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene zusammen und hat einen guten Ruf als verlässliche Projektpartnerin.

Foto: Karin Reichel, sitzend, lächelnd

Und du selbst?
Ich habe in den sechs Jahren viel gelernt: inhaltlich, persönlich und strukturell – nicht nur aus den Erfolgen, sondern auch aus den Fehlern und Misserfolgen.

Mit welchen Herausforderungen hattest du zu tun, die vielleicht auch für das neue Geschäftsführungs-Team eine Herausforderung sein werden?
Die größte Herausforderung ist meiner Meinung nach die letztlich immer prekäre Projektförderung. Die Finanzierung der Arbeit ist abhängig von den Themensetzungen und Förderbedingungen der Geldgeber*innen sowie von den politischen und personellen Konstellationen im Berliner Senat.

Zum Schluss noch die unvermeidliche Frage: Was hat dich bewogen, die Geschäftsführung des FCZB für einen neuen Job aufzugeben?
Motiviert hat mich mein zunehmendes Unbehagen angesichts der immer deutlicheren Klimakrise, des galoppierenden Artensterbens und der voranschreitenden Umweltzerstörung. Ich wollte selbst in diesem Bereich aktiv(er) werden. Jetzt habe ich das gute Gefühl, meine Kompetenzen aktiv für eine enkeltaugliche Welt einzusetzen und dabei mit vielen Gleichgesinnten zusammenzuarbeiten.
Gleichzeitig musste ich die vertraute Gleichstellungs- und Frauenprojekteszene verlassen und meinen Status als Geschäftsführerin mit den damit verbundenen Privilegien und mein tolles FCZB-Team hinter mir lassen.

Foto: Judith Engelke, Karin Reichel und Nenja Wolbers, Duscha Rosen

Mit welchen Gefühlen übergibst du den Staffelstab heute an das neue Geschäftsführungsteam?
Ich hab gewusst, dass wir in der Leitungsrunde super zusammengearbeitet haben. Ich wusste ja auch, dass manche in der Leitungsrunde Lust auf Führung haben. Ich wusste, ich übergebe das FCZB in gute Hände: Dieser nächste Stepp, mit einem Führungsteam, das ja auch im größeren FCZB-Team einen Rückhalt hat, ist jetzt gut möglich gewesen, glaube ich. Es war der richtige Zeitpunkt. Ich bin total davon überzeugt, dass dieser nächste Schritt auch funktioniert. Ich bedanke mich bei euch, dass ihr den Mut hattet, das zu übernehmen und ich danke vor allem dem Vorstand, dass ihr dabei bleibt. Ich wünsche dem ganzen FCZB-Team alles Gute und weiterhin viel Erfolg für die Zukunft! Ihr macht eine tolle Arbeit – macht weiter so!

„Du hast genau den richtigen Zeitpunkt gewählt zu gehen, Karin. Du hast ein tolles Team, das hast du nicht hinterlassen, sondern das hast du mit ihnen zusammen aufgebaut. Insofern kannst du auch ganz ohne Stress diesen Ort auch verlassen, es geht ja weiter. Das siehst du ja auch schon daran, dass wir als Vorstand so weiter mitmachen.“ (Prof. Heike Wiesner, FCZB-Vorstandsvorsitzende)

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Anne <![CDATA[ELSI in der Stadtplanung]]> https://www.fczb.de/?p=20119 2024-02-01T17:00:34Z 2024-02-01T12:51:26Z Was passiert, wenn Technik vorwiegend von Männern entwickelt wird? Im schlimmsten Fall gefährdet das die Sicherheit von Frauen. Ein drastisches Beispiel dafür ist der ausschließliche Einsatz von „männlichen“ Crashtest-Dummys. Erst im Jahr 2022 wurde erstmalig ... weiterlesen

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Der Workshop „We can do it! Frauen gestalten Technik & Stadt mit!“ war ein voller Erfolg!

Was passiert, wenn Technik vorwiegend von Männern entwickelt wird? Im schlimmsten Fall gefährdet das die Sicherheit von Frauen. Ein drastisches Beispiel dafür ist der ausschließliche Einsatz von „männlichen“ Crashtest-Dummys. Erst im Jahr 2022 wurde erstmalig ein Crashtest-Dummy hergestellt, der den anatomischen Gegebenheiten des weiblichen Körpers entspricht. Entwickelt hat ihn eine Frau – die schwedische Ingenieurin Astrid Linder. Zuvor hatte man einfach die Größe der „männlichen“ Dummys etwas verkleinert, ohne auf die unterschiedliche Form von Frauenkörpern einzugehen. Dabei ist bekannt, dass die Verletzungsgefahr bei Frauen aufgrund von falsch sitzenden Sicherheitsgurten bis zu dreimal höher ist als bei Männern.

INSPIRER soll zur aktiven Beteiligung an der Stadtplanung inspirieren

Auch im Jahr 2023 sind Frauen als Forscherinnen und Entwicklerinnen unterrepräsentiert. Dies führt dazu, dass die Bedürfnisse von Frauen in der Technikentwicklung oft vernachlässigt werden. Hier setzt INSPIRER an. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer inklusiven Mixed-Reality-App. Diese soll eine breite Palette von Menschen dazu inspirieren, sich aktiv an der Stadtplanung zu beteiligen. Als Partnerin im Bereich ELSI (kurz für: ethische, legale und soziale Implikationen) gewährleistet das FCZB von Anfang an die Integration ethischer, rechtlicher und sozialer Aspekte in den Entwicklungsprozess der App. Allgemeine Infos zum Projekt INSPIRER findest Du hier.

Frauen haben eigene Bedürfnisse in Bezug auf Stadtgestaltung

Die Bedeutung von ELSI, die spezifischen Fragen, die sich während der App-Entwicklung in diesem Zusammenhang stellen, sowie die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen: All das wurde im Herbst 2023 in einem Workshop von unserer FCZB-Kollegin, der Diplompsychologin und ELSI-Expertin Christiane Kurz, erörtert und diskutiert. An diesem Workshop nahmen insgesamt 28 Frauen teil, die eine vielfältige Gruppe von interessierten Bürgerinnen unterschiedlichen Alters, mit verschiedenen beruflichen Hintergründen und unterschiedlichem Technikinteresse repräsentierten. Diese Vielfalt schafft optimale Voraussetzungen, um eine möglichst umfassende Berücksichtigung der Bedürfnisse von Frauen bei der Technikentwicklung sicherzustellen. Während des Workshops hatten die Teilnehmerinnen zudem die Gelegenheit, die INSPIRER-App zu testen.

Im Dialog wurde deutlich, dass Frauen in Bezug auf die Gestaltung der Stadt andere Anforderungen haben als Männer. Beim Thema Mobilität zeigte sich, dass Frauen oft mehrere kürzere Wege (für Einkäufe, Erledigungen, Bringen/Abholen der Kinder usw.), Männer eher wenige längere Strecken zurücklegen (z. B. zur Arbeit und zurück). Dies führt zu unterschiedlichen Bedürfnissen. Damit diese bei der Stadtplanung angemessen berücksichtigt und erfüllt werden können, ist es entscheidend, dass Frauen gleichermaßen die Möglichkeit erhalten, aktiv an diesem Prozess teilzuhaben und ihn mitzugestalten.

Unsere FCZB-Mitarbeiterin und Diplom-Psychologin Christiane Kurz beim Erläutern der ELS-Implikationen.

Im offenen Dialog: Wir hinterfragen Standards

Aktuell ist die Stadtplanung häufig von Standards geprägt, die sich an einer klassisch männlichen Lebensführung orientieren. Als ELSI-Partnerin hinterfragen wir diese Standards in der Technikentwicklung und überdenken sie grundlegend. In diesem Prozess spielen Prinzipien wie Autonomie, Privatsphäre, Gerechtigkeit, Würde und Sicherheit eine zentrale Rolle.

Um sich diesen Prinzipien zu nähern, wurden beim Workshop drei Thementische aufgebaut, an denen folgende Fragen gemeinsam mit den Teilnehmerinnen diskutiert wurden:

 

Zum Thema Selbstbestimmung:

  • Wodurch wird Ihre Entscheidung für/gegen einen Download und die Nutzung einer App beeinflusst?
  • Wie erfahren Sie überhaupt von Apps?
  • In welchen Fällen deinstallieren Sie Apps wieder?
  • Inwieweit können Sie abschätzen wie viele/welche Daten erfasst werden?
  • Gelten für Sie im Rahmen der Stadtentwicklung (hinsichtlich der Datenerfassung) andere Maßstäbe?

 

Zum Thema Sicherheit:

  • Was benötigen Sie, um sich im Umgang mit einer App sicher zu fühlen?
  • Wann/in welchen Situationen haben Sie ein ungutes Gefühl bei der Nutzung von Apps?
  • Haben Sie eigene Kriterien, die eine App erfüllen muss, und die Sie vor der Installation checken?
  • Welche Bedenken kommen Ihnen im Zusammenhang mit der Nutzung der INSPIRER-App?
  • Würden Sie sich mit Klarnamen anmelden?

 

Zum Thema Gerechtigkeit und Teilhabe:

  • Wie möchten Sie an Stadtentwicklung teilnehmen?
  • Was wünschen Sie sich dazu?
  • Sind Information zum aktuellen Stadtplanungsgeschehen eher eine Holschuld (der Bürger*innen) oder eher eine Bringschuld (der Behörde)?
  • Inwiefern könnte die INSPIRER-App Ihre Teilhabe an der Stadtentwicklung unterstützen/hemmen?

Wie geht es weiter?

Im Anschluss erfolgte ein offener und respektvoller Austausch über die gesammelten Antworten, in dem verschiedene Perspektiven beleuchtet und Lösungsansätze identifiziert wurden. Dabei waren sich alle einig: Workshops dieser Art sind notwendig, um Technologien künftig inklusiver gestalten und an die Bedürfnisse der Gesamtgesellschaft anpassen zu können. Denn: Die Welt ist (immer noch) ein Männerworkshop!

In unserem Workshop konnten wir weitere erforderliche Funktionen für die INSPIRER-App identifizieren. So sollen künftig die Bedürfnisse und Interessen der Bürger*innen ausreichend berücksichtigt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen nun in den Anforderungskatalog für die weitere Softwareentwicklung ein.

Wir als FCZB freuen uns sehr, dass der Workshop von allen Beteiligten als sehr positiv wahrgenommen wurde. Während die App nun stetig weiterentwickelt wird, sorgen wir dafür, dass die gewonnenen ELSI-Erkenntnisse berücksichtigt und auch immer wieder neue Impulse miteinbezogen werden. Damit Technik künftig allen gerecht wird!

Das Projekt INSPIRER wird gefördert vom BMBF auf der Grundlage des Forschungsprogramms zur Mensch-Technik-Interaktion (MTI) TECHNIK ZUM MENSCHEN BRINGEN, Förderrichtlinie INTERAKTIVE SYSTEME IN VIRTUELLEN UND REALEN RÄUMEN – INNOVATIVE TECHNOLOGIEN FÜR DIE DIGITALE GESELLSCHAFT.

 

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Redaktion <![CDATA[Happy New Cloud! Unser Projekt MIKADO open up hat eine eigene Website]]> https://www.fczb.de/?p=20037 2024-01-23T12:26:42Z 2023-12-21T11:49:03Z Die MIKADO-Cloud ist da! Die neue Website von MIKADO open up ist die Plattform für Vernetzung und Austausch für die wachsende MIKADO-Community in ganz Deutschland. Ende November ist die MIKADO-Cloud online gegangen. Die Website richtet ... weiterlesen

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Die MIKADO-Cloud ist da! Die neue Website von MIKADO open up ist die Plattform für Vernetzung und Austausch für die wachsende MIKADO-Community in ganz Deutschland.

Die MIKADO Cloud bietet News aus der MIKADO-Community und Einblicke in die IT-Trainings der MIKADO-Teilnehmenden

Ende November ist die MIKADO-Cloud online gegangen. Die Website richtet sich wie die Multiplikator*innen-Schulung MIKADO open up vor allem an Haupt- und Ehrenamtliche, die eigene IT-Trainings für geflüchtete Frauen anbieten oder anbieten möchten.

Bei MIKADO open up lernen Teilnehmende aus ganz Deutschland, wie sie IT-Anfänger*innen mit Fluchtgeschichte bei den ersten Schritten am Computer und im Internet begleiten können. Nach dem Vorbild der erfolgreichen Digital-Empowerment-Trainings für geflüchtete Frauen entwickeln die Teilnehmenden ihr eigenes IT-Training. Anschließend führen sie das Training an ihrem Standort durch.

Vernetzung und Austausch: MIKADO-Map und Terminkalender

Die MIKADO-Cloud bündelt die Informationen zu den bereits durchgeführten IT-Trainings der Teilnehmenden an den verschiedenen Standorten in ganz Deutschland. Damit bietet die Cloud der mittlerweile über 100 Personen umfassenden MIKADO-Community die Möglichkeit, sich noch besser bundesweit zu vernetzen und auszutauschen.

Eine Deutschlandkarte, die MIKADO-Map, versammelt ehemalige und aktuelle MIKADO-Teilnehmende mit ihren jeweiligen Projekten und IT-Trainings. Die Teilnehmenden können so miteinander Kontakt aufnehmen, um sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. Diese Übersicht wird mit den weiteren Digital-Empowerment-Trainings unserer Teilnehmenden weiter wachsen. Ein Kalender informiert über die aktuellen MIKADO-Termine wie Weiterbildungs-Starts, Netzwerktreffen und Themen-Workshops.

Trainingsmaterialien als Open Educational Resources

Zusätzlich werden im Materialpool der MIKADO-Cloud die im Rahmen des Projekts entwickelten Trainings-Konzepte und OER-Materialien zur Verfügung gestellt. OER sind Open Educational Resources, also Bildungsmaterialien mit einer offenen Lizenz, die Nutzer*innen kostenfrei herunterladen, verwenden und anpassen können.

Im nächsten Jahr soll außerdem ein MIKADO-Selbstlernkurs über die Plattform angeboten werden.

Schaut schon mal vorbei auf der MIKADO-Cloud. Das Team von MIKADO open up hält euch auf dem Laufenden.


Das Projekt MIKADO open up – MULTIPLIKATOR*INNEN-SCHULUNG DIGITAL EMPOWERMENT wird gefördert aus den Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus.

Logo: Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Die Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus

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Redaktion <![CDATA[Wissen weitergeben ist ziemlich cool – Jugendliche über das Projekt DigitalAngels (Video)]]> https://www.fczb.de/?p=19904 2023-12-19T17:23:32Z 2023-12-19T11:17:59Z Mit den DigitalAngels sind Sophia, Ida und Merle selbst zu Expertinnen geworden. Die Schülerinnen haben andere Jugendliche in Workshops über Cybermobbing, Bildrechte und Grooming aufgeklärt. Wie das genau gelaufen ist, erzählen sie im Video. „Wissen ... weiterlesen

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Mit den DigitalAngels sind Sophia, Ida und Merle selbst zu Expertinnen geworden. Die Schülerinnen haben andere Jugendliche in Workshops über Cybermobbing, Bildrechte und Grooming aufgeklärt. Wie das genau gelaufen ist, erzählen sie im Video.

„Wissen weitergeben zu können“, hat den dreien viel Spaß gemacht, auch deshalb, weil sie ihre eigenen Ideen einbringen konnten. DigitalAngels hat den Safer Space geboten, in dem die Jugendlichen – unterstützt von den DigitalAngels-Mitarbeiter*innen – das Material für ihre Workshops selbst recherchiert und strukturiert haben.

Eine der drei bringt es auf den Punkt: Die Stärke des Projekts liegt darin, „dass junge Menschen aufgeklärt werden und selber lernen, andere junge Menschen aufzuklären über die Sachen, vor denen man sich im Internet schützen sollte“.

Das Projekt DigitalAngels – Mach dich stark im Netz ist nach drei erfolgreichen Jahren zu Ende. Mit dem Projekt zu gendersensibler digitaler Selbstverteidigung für Mädchen, junge Frauen, nicht-binäre Jugendliche und trans*Personen haben wir rund 400 Menschen erreicht. In mehr als 340 Workshop-Stunden hat DigitalAngels Jugendliche empowert und ermuntert, selbst aktiv zu werden. Die Jugendlichen haben unter anderem Zines und Collagen zu digitaler Selbstverteidigung erstellt und Peer-to-Peer-Workshops für andere Jugendliche gegeben.

Auf dem prall gefüllten eigenen Instagram-Kanal gab es regelmäßig Tipps und Strategien für den digitalen Alltag.


Weißt du nicht genau, was Grooming ist? Was es damit auf sich hat, erklärt klicksafe hier.


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Redaktion <![CDATA[Mit Geld klarkommen. FrauenFinanzBarcamp Dezember 2023]]> https://www.fczb.de/?p=19943 2023-12-18T22:00:04Z 2023-12-18T12:55:37Z Es ging wieder ums Geld. Beim zweiten FrauenFinanzBarcamp im FCZB diskutierten die Teilnehmenden über Geldanlagen und Gehaltsverhandlungen und darüber, welches Verhältnis zu Geld wir eigentlich haben. Die Themen für die 45-minütigen Sessions legten die Anwesenden ... weiterlesen

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Es ging wieder ums Geld. Beim zweiten FrauenFinanzBarcamp im FCZB diskutierten die Teilnehmenden über Geldanlagen und Gehaltsverhandlungen und darüber, welches Verhältnis zu Geld wir eigentlich haben.

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rosen <![CDATA[Vertrauen lässt sich nicht verordnen]]> https://www.fczb.de/?p=19911 2023-12-12T11:02:35Z 2023-12-12T10:53:19Z Offener Brief zur Digitalisierung des Gesundheitswesens Einleitung 10 Prüfsteine zur Digitalisierung des Gesundheitswesens Zitate Unterzeichner*innen Kontakt Die derzeit angestrebten Prozesse, die die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorantreiben sollen, weisen grundlegende Fehler auf. Sie sind intransparent und ... weiterlesen

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Offener Brief zur Digitalisierung des Gesundheitswesens

Die derzeit angestrebten Prozesse, die die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorantreiben sollen, weisen grundlegende Fehler auf. Sie sind intransparent und beteiligen Patient*innen unzureichend. Das Resultat: Ein digitales Gesundheitswesen, das nicht menschenzentriert gedacht ist und somit seine gesellschaftlichen Potenziale verfehlt. Das spiegelt sich auch in der technischen Umsetzung wider.

Deswegen drängen wir, die unterzeichnenden Organisationen und Individuen, auf eine sachliche Auseinandersetzung, in der die gesellschaftlichen Anforderungen an ein digitales Gesundheitswesen definiert, technische Voraussetzungen auf den Prüfstand gestellt und Menschen in den Mittelpunkt des Entwicklungsprozesses genommen werden.

Nicht vertrauenswürdig: Pläne zur Digitalisierung des Gesundheitswesens

Die Corona-Pandemie und anhaltende Krisen wie die Klimakrise zeigen, wie wichtig ein sinnvoll digitalisiertes Gesundheitswesen für die Gesellschaft als Ganzes ist. Der Stand der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland ist aber desolat – obwohl sie sich seit mehr als 20 Jahren hinzieht.

Die Bundesregierung versucht nun mit mehreren Gesetzesvorhaben, aktuell dem Digitalgesetz sowie dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz, die Digitalisierung des Gesundheitswesens schnell und maßgeblich voranzutreiben. Auf europäischer Ebene soll der Europäische Gesundheitsdatenraum eine Vereinheitlichung der Digitalisierung des Gesundheitswesens auch auf europäischer Ebene erreichen.

Der Zeitplan dieser Vorhaben ist ambitioniert: Anfang 2025 soll ein Großteil der angesprochenen Vorhaben bereits umgesetzt sein. Wir begrüßen, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesens vorangetrieben werden soll. Doch die notwendigen Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige, soziale und gerechte Umsetzung sind nicht gegeben, denn sie erfolgt weitgehend ohne Einbindung der Gruppen, die am meisten betroffen sind: den Patient*innen. Ihre Bedürfnisse an ein digitales Gesundheitswesen werden deshalb bislang nicht erfüllt.

Das digitalisierte Gesundheitswesen ist kritische Infrastruktur

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens hat individuelle und gesellschaftliche Auswirkungen, die frühzeitig berücksichtigt werden müssen. Die Sensibilität und Kritikalität der zugrundeliegenden Gesundheitsdaten erfordern eine sorgfältige Risikoabwägung in Aspekten der Datensicherheit und der Privatsphäre.

Nach jetzigem Stand sind die, die über die Ausgestaltung der juristischen und technischen Ausgestaltung der Digitalisierungsvorhaben entscheiden, am wenigsten von den Auswirkungen der angedachten Systeme betroffen. Die Politik geht damit Risiken ein, die am Ende von den Individuen getragen werden müssen. Sie reichen von Gefahren für die individuelle Privatsphäre, Ausfall von Systemen oder Manipulation von Daten – diese Risiken tragen am Ende die Patient*innen persönlich. Unbedachte Szenarien von Datennutzung und der „Hebung von Datenschätzen“ führen bei Problemen zu massenhaftem, individualisiertem Schaden, wohingegen die Verursacher dieser Probleme kaum langfristige Risiken zu befürchten hätten.

Es gibt viele Anwendungsmöglichkeiten für „Privacy-by-Design“-Konzepte und -Technologien, die in den letzten Jahrzehnten von der Kryptografie- und Privacy-Community entwickelt wurden und seit vielen Jahren erfolgreich in anderen Szenarien eingesetzt werden. Mit Hilfe dieser Technologien ist es möglich, die Potenziale des digitalen Gesundheitswesens zu entfalten, ohne eine Privatsphäre-Katastrophe zu schaffen und unnötiges individuelles und gesellschaftliches Schadenspotenzial zu erzeugen.

Aber auch bei konzeptionell und technisch sinnvollen Konzepten bleiben Restrisiken, die fortlaufend beobachtet, offen debattiert und so weit wie möglich minimiert werden müssen.

Rolle und Verständnis der Unterzeichner*innen

Unabhängig von konkreten technischen und finalen juristischen Ausgestaltungen einer „elektronischen Patientenakte für alle“, dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz sowie dem Europäischen Gesundheitsdatenraum ergeben sich aus der Art der bisherigen Beteiligungsmöglichkeiten für digitale Zivilgesellschaft und Selbsthilfe-Organisationen und der Geschwindigkeit des Prozesses folgende Eckpunkte, die gar nicht bis ungenügend berücksichtigt wurden, aber für ein vertrauensvolles digitales Gesundheitswesen für alle wesentlich sind.

Die Unterzeichner*innen dieses offenen Briefes sehen sich dabei in beratender und kontrollierender Rolle, vermissen aber insbesondere für ein technologisches Projekt dieser Größe und Auswirkung auf die Gesamtbevölkerung angemessene Transparenz des politischen und technologischen Entwicklungsprozesses, speziell auch in Anbetracht der Geschwindigkeit und der Größe des Vorhabens.

Die folgenden Eckpunkte sehen wir als gesellschaftliche und technische Mindestanforderungen für den vertrauenswürdigen Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen.

10 Prüfsteine zur Digitalisierung des Gesundheitswesens

Gesellschaftlich

Notwendigkeit der individuellen Freigabe, Verschattung und Weitergabe von Gesundheitsdaten

Diskriminierung und Stigmatisierung erleben Patient*innen immer individuell persönlich und sind Alltag im Gesundheitswesen. Daher ist es letztlich auch Mitentscheidung der Patient*innen, welche Informationen freigegeben oder verschattet werden. Eine fixe Festlegung auf drei sensible Gesundheitsdaten, wie im Digitalgesetz mit sexuell übertragbaren Infektionen, psychischen Erkrankungen und Schwangerschaftsabbrüchen vorgesehen, ist nicht ausreichend und zu starr. Diskriminierung und Stigmatisierung aufgrund von Gesundheitsdaten ist dynamischer als die Gesetzgebung und ein wandelbares soziales Problem. Daher muss Patient*innen die einfache Möglichkeit eines individuellen Consents, der individuellen Verschattung und der individuell definierten Weitergabe an die Forschung jederzeit möglich sein.
Diese Einstellungen müssen auch konsequent über alle digitalen Anwendungen wie etwa den digitalen Medikationsplan konsistent bleiben.

Abwägung von Interessenskonflikten bei Zugriff oder Betrieb von Systemen

Die digitale Verfügbarkeit von Gesundheitsdaten öffnet das Gesundheitswesen für eine ganze Reihe neuer wirtschaftlicher Akteur*innen, die einen inhärenten Interessenkonflikt beim Zugriff auf Gesundheitsdaten oder dem Betrieb von entsprechenden Systemen aufweisen. Zugriffsmöglichkeiten auf Gesundheitsdaten für Betriebsärzt*innen oder der Betrieb von digitalen Systemen durch Anbieter von Überwachungssoftware erzeugen Konfliktpotenziale, die bereits im Ansatz regulatorisch und technisch auszuschließen sind.

Förderung des Gemeinwohls

Der Anspruch nach gemeinwohlorientierter Digitalisierung des Gesundheitswesens verkommt bei inkonsequenter Beteiligung und Berücksichtigung der Interessen der Zivilgesellschaft zu einem leeren Versprechen. Wenn Unternehmen Gesundheitsdaten mit kommerziellen Interesse für ihre Forschung verwenden, müssen Patient*innen, die ihre Daten dafür spenden, im Sinne des Gemeinwohls davon profitieren, etwa durch Einsicht in Vorhaben und Ergebnisse, Patentfreiheit und Open Access.

Aufrechterhaltung der Einbindung medizinischer Fach-Expertise

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens darf durch automatisierte digitale Diagnose-Möglichkeiten nicht die konsequente Einbindung menschlicher medizinischer Fach-Expertise bei medizinischen Diagnosen und Entscheidungen außer Acht lassen. Verdachtsdiagnosen, die beispielsweise von Krankenkassen auf Basis von Abrechnungsdaten erstellt werden, vermissen die menschliche medizinische Verifikation und stehen im Interessenkonflikt mit der Kostenträgerschaft der Krankenkassen.

Einbeziehung der Patient*innen in Forschung und Behandlungsalltag

Digitale Gesundheitsforschung muss für Patient*innen transparent, nachvollziehbar und wahrnehmbar sein. Gute digitale Forschung bindet Patient*innen aktiv ein und befähigt diese zur Mitwirkung. Dafür brauchen Patient*innen Transparenz über Forschungsvorhaben, Wahlmöglichkeiten zur Unterstützung bestimmter Anliegen sowie einen digitalen Rückkanal, der Patient*innen und ihre behandelnden Ärzt*innen aktiv über Ergebnisse medizinischer Forschung und deren Konsequenzen informiert, sofern das medizinisch sinnvoll ist.

Aufklärung der Patient*innen über neue digitale Möglichkeiten

Begleitende Kommunikation und Erläuterung der neu geschaffenen digitalen Möglichkeiten aber auch der individuellen Möglichkeiten zur Selbstbestimmung sind für die Einführung von gesellschaftlich relevanten Systemen in der Digitalisierung des Gesundheitswesens wesentlich. Unabhängige Beratung durch zivilgesellschaftliche Organisationen ist hier eine weitere wichtige Säule des Einführungsprozesses, die bestmöglich unterstützt werden sollte, da die Aufklärung und Erläuterung der digitalen Möglichkeiten nicht zusätzlich im Behandlungsalltag geleistet werden kann.

Prozessual

Beteiligung von neutralen Dritten in Konzeption und technischer Umsetzung

Die Einbindung von Patient*innen, Leistungserbringer*innen, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft bei der Ausgestaltung der Digitalisierung im Gesundheitswesen muss gestärkt werden. Alle müssen mit starkem Mandat im künftigen Digitalbeirat der Gematik vertreten sein und bei künftigen Gesetzgebungsverfahren besser einbezogen werden. Gute Ausgestaltung bedeutet, dass die Digitalisierung patient*innenzentriert und diskriminierungssensibel umgesetzt wird und das bereits in Konzeption und technischer Umsetzung berücksichtigt wurde.
Gesetzliche Regelungen für die Einbindung von BSI und BfDI lediglich „im Benehmen“ sind hier ein Warnzeichen, dass echte und kritische Beteiligung neutraler Dritter bei der Ausgestaltung von Systemen nicht erwünscht ist.

Technisch

Umsetzung nach Stand der Technik und nach zeitgemäßen Sicherheitsparadigmen

Bei der Einführung neuer Anwendungen im digitalen Gesundheitswesen sind etablierte und dem Stand der Technik entsprechende technische Verfahren bei der Umsetzung zu nutzen. Zusätzlich zum sorgfältigen Einsatz dieser Techniken sind für die Verarbeitung von Gesundheitsdaten zeitgemäße Sicherheitsparadigmen (Security-by-Design, Zero Trust) anzuwenden, die ein mögliches Schadensausmaß bestmöglich minimieren.

Grundlegende Wahrung eines hohen Niveaus von Privatsphäre und IT-Sicherheit

Bei der technischen Umsetzung müssen grundlegend hohe Niveaus von Privatsphäre und IT-Sicherheit jederzeit gewahrt werden. Dies ist technisch losgelöst von einer Ausrichtung in ein Opt-in- oder Opt-out-Szenario zu sehen. Dabei sollen belegbare technische Maßnahmen wie Kryptografie und Anonymisierung die Privatsphäre der Nutzer*innen so gut wie möglich zwingend sicherstellen. Es reicht nicht, sich auf organisatorische Maßnahmen, Versprechen und „Vertrauen“ zu verlassen. Strafbewährung von Missbrauch kann dabei nicht als Erhöhung des Sicherheitsniveaus gewertet werden. Grundsätzlich gilt: Die Nutzer*innen sollten keiner Person oder Institution mit Ihren Daten „vertrauen“ müssen, sondern dokumentierte und geprüfte technische Sicherheit genießen. Nachweise zur Sicherheit sind vor Inbetriebnahme und regelmäßig während des Betriebs zu erbringen und öffentlich einsehbar bereitzustellen.

Technische Transparenz und Prüfbarkeit der zugrundeliegenden Systeme

Der vollständige Quelltext für App und Infrastruktur muss frei und ohne Zugangsbeschränkungen verfügbar sein, um Audits durch alle Interessierten zu ermöglichen. Durch Reproducible-Build-Techniken ist sicherzustellen, dass Nutzer*innen überprüfen können, dass die App, die sie herunterladen, aus dem auditierten Quelltext gebaut wurde.
Im Entwicklungs- und Gesetzgebungsprozess sind etwaige Konzeptskizzen und für die Öffentlichkeit relevante Diskussionsstände auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Zitate

Wir tun gut daran, Gesundheitssysteme nicht aus Sicht der Mehrheit zu denken, sondern aus Sicht derer, die von solchen Systemen diskriminiert werden.

Bianca Kastl, Innovationsverbund Öffentliche Gesundheit (InÖG)

Ein Gesundheitssystem, das dem Gemeinwohl dient, kann nicht die Interessen von Forschungskonzernen priorisieren, sondern nur die der Patient*innen. Die Nutzung der Gesundheitsdaten der Gesellschaft müssen an klare Bedingungen geknüpft werden: Ergebnistransparenz, Open Access, Patentfreiheit.

Elisa Lindinger, Superrr Lab

Gerade im hochsensiblen Bereich der Gesundheitsdaten dürfen nicht länger wirtschaftliche Interessen und bürokratische Erwägungen Triebfeder der Digitalisierung sein. Ein weiteres Kapitel desolater Digitalisierung im Gesundheitswesen über die Köpfe der Patient*innen hinweg aufzuschlagen, kann dem gesamten Gesundheitswesen nachhaltigen Schaden zufügen.

Tom Jennissen, Digitale Gesellschaft e.V.

Die Digitalisierung des Gesundheitssystems ist ein Thema von zentraler gesamtgesellschaftlicher Relevanz. Deshalb ist es essenziell, dass die Grundlagen, die wir dafür legen, die Bedürfnisse und Rechte von Patient:innen in den Mittelpunkt stellen, und Missbrauch und Diskriminierung verhindern. Dafür müssen Transparenz, Privatsphäre, Sicherheit und Consent von Anfang an konsequent umgesetzt werden, und dürfen kein dekoratives Beiwerk sein.

Svea Windwehr, D64 – Zentrum für digitalen Fortschritt e.V.

Wir unterstützen den offenen Brief zur Digitalisierung des Gesundheitswesens. Nur mit einer transparenten Fortentwicklung der Digitalisierung unter echter Einbeziehung von Patient:innen wird es in Zukunft eine tragfähige Lösung geben können, bei der die Gesundheitsdaten so geschützt sind, dass Missbrauch und Diskriminierung so weit wie möglich verhindert werden. Es eilt, denn einmal freigelassen sind diese sensiblen Daten nicht mehr einzufangen.

Oliver Pfleiderer, Vorsitzender LAG Selbsthilfe Rheinland-Pfalz

Liberale Netzpolitik setzt sich für Menschenwürde durch digitale Selbstbestimmung ein. Darum ist für uns klar, dass jede*r selbst über die eigenen Gesundheitsdaten verfügen können sollte.

LOAD e.V. – Verein für liberale Netzpolitik

Es erfordert ein hohes Maß an Vertrauen, seine sensibelsten Gesundheitsdaten in zentrale Speichersysteme zu geben. Freiwilligkeit, höchste Anforderungen an die IT-Sicherheit und ein patientenorientiertes Zugriffsmanagement müssen die Grundlage für ein solches System bilden.

Michael Wirths, Topio – public space for privacy

Dies ist ein staatliches IT-Rieseprojekt, dessen Gelingen große Auswirkung auch auf die restliche digitale Transformation hat. Wird es ein eher kommerziell orientiertes, datenschutz-unfreundliches, unsicheres System ohne Wahlmöglichkeit, so steigt der Digitalisierungsfrust der Bevölkerung, zu Recht. Tatsächlich sinnvoll designte Digitalangebote werden dann womöglich prinzipiell verschmäht. Noch besteht die Chance, das Projekt im Sinne unserer 10 Punkte sinnvoll anzugehen; nutzen wir sie.

Reiner Rehak, Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung (FIfF) e. V.

Die ethischen Herausforderungen der Digitalisierung im Gesundheitssektor werfen Fragen auf zu potenzieller Diskriminierung, ungleichen Zugangsmöglichkeiten und der möglichen Kommerzialisierung von Gesundheitsdaten. Ein kritischer Dialog und eine partizipative Gestaltung digitaler Gesundheitslösungen sind nötig. Nur so lässt sich vermeiden, dass digitale Innovationen zu mehr Ungerechtigkeiten führen und dass die Privatsphäre und Autonomie der Einzelnen gewahrt werden

Duscha Rosen, FrauenComputerZentrumBerlin e.V. (FCZB)

Unterzeichner*innen

Organisationen in alphabetischer Reihenfolge

  1. AG KRITIS
  2. Chaos Computer Club e. V.
  3. D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt e. V.
  4. Deutsche Aidshilfe e. V.
  5. Digitale Gesellschaft e. V.
  6. Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e. V.
  7. FrauenComputerZentrumBerlin e. V. (FCZB)
  8. Innovationsverbund Öffentliche Gesundheit (InÖG) e. V.
  9. Komitee für Grundrechte und Demokratie e. V.
  10. LAG Selbsthilfe von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen RLP e. V.
  11. LOAD e. V.
  12. Superrr Lab
  13. Topio e. V.
  14. Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv)

Personen in chronologischer Reihenfolge

  1. Prof. Dr. Esfandiar Mohammadi, Universität zu Lübeck
  2. Prof. Dr. Karola Marky, Digital Sovereignty Lab, Ruhr-Universität Bochum
  3. Prof. Dr. Dominique Schröder, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

 

Kontakt

Presseanfragen

presse@inoeg.de

Mitzeichnen

offener-brief@superrr.net

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Redaktion <![CDATA[Podcast: IT-Know-How – Good Practice: „Stimmen aus dem FCZB“ – Folge 2]]> https://www.fczb.de/?p=19798 2024-03-12T16:15:35Z 2023-12-12T10:41:25Z In dem Projekt IT-Know-how für die Arbeitswelt bereiten drei Qualifizierungen die Teilnehmerinnen optimal darauf vor, in den Beruf zurückzukehren oder sich beruflich neu zu orientieren. Gemeinsam mit drei Teilnehmerinnen sprechen wir in unserem Podcast „Stimmen ... weiterlesen

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In dem Projekt IT-Know-how für die Arbeitswelt bereiten drei Qualifizierungen die Teilnehmerinnen optimal darauf vor, in den Beruf zurückzukehren oder sich beruflich neu zu orientieren. Gemeinsam mit drei Teilnehmerinnen sprechen wir in unserem Podcast „Stimmen aus dem FCZB“ über den vorerst letzen Kurs dieser Art, über Digitalisierung, Frauen und Zukunft.

Folge 2

 

Mehr Informationen zum aktuellen Weiterbildungsangebot gibt es hier.


Das Projekt IT-KNOW-HOW FÜR DIE ARBEITSWELT wird gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Abteilung Frauen und Gleichstellung.

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Redaktion <![CDATA[„Stimmen aus dem FCZB“ – IT-Know-How: Good Practice Podcast – Folge 1]]> https://www.fczb.de/?p=19811 2024-03-12T16:14:53Z 2023-12-05T10:43:09Z In dem Projekt IT-Know-how für die Arbeitswelt bereiten drei Qualifizierungen Frauen optimal darauf vor, in den Beruf zurückzukehren oder sich beruflich neu zu orientieren. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen Anke, Beata und Svenja sprechen wir in ... weiterlesen

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In dem Projekt IT-Know-how für die Arbeitswelt bereiten drei Qualifizierungen Frauen optimal darauf vor, in den Beruf zurückzukehren oder sich beruflich neu zu orientieren. Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen Anke, Beata und Svenja sprechen wir in unserem Podcast „Stimmen aus dem FCZB“ über den vorerst letzten Kurs dieser Art, über Digitalisierung, Frauen und Zukunft.


FOLGE 1

 

Mehr Informationen zum aktuellen Weiterbildungsangebot gibt es hier.


Das Projekt IT-KNOW-HOW FÜR DIE ARBEITSWELT wird gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung, Abteilung Frauen und Gleichstellung.




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Redaktion <![CDATA[🎧 „Es hat sich gelohnt“ – Trainingssimulation mit Sanaa bei MIKADO open up]]> https://www.fczb.de/?p=19721 2023-11-15T15:03:44Z 2023-11-15T09:25:30Z Sanaa war am Anfang skeptisch. Von den Trainer*innen bei MIKADO open up wurde sie gefragt, ob sie eine Trainigseinheit durchführen will. Sie hat den Mut aufgebracht und es nicht bereut. Das Abschlusstreffen in Berlin stellt ... weiterlesen

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Sanaa war am Anfang skeptisch. Von den Trainer*innen bei MIKADO open up wurde sie gefragt, ob sie eine Trainigseinheit durchführen will. Sie hat den Mut aufgebracht und es nicht bereut.

Das Abschlusstreffen in Berlin stellt die letzte Phase jeder MIKADO open up-Schulung dar. Hier können die Teilnehmer*innen Erfahrungen sammeln, wie sie in der Praxis IT-Training für geflüchtete Frauen umsetzen. Sie können sich in einem geschützen Raum ausprobieren und erhalten Feedback von Trainer*innen und anderen Multiplikator*innen. Danach sind sie gewappnet, um IT-Trainings für geflüchtete Frauen an ihren Standorten durchzuführen.

In dem Video berichtet Sanaa von ihren Erfahrungen beim Abschlusstreffen in Berlin und wie sie zu MIKADO open up gekommen ist.

 

MIKADO open up: Train-The-Trainer-Schulung in drei Phasen

Unsere MIKADO Trainings sind nach einem 3-Phasen-Modell aufgebaut. Die erste Phase stellt die Blockwoche dar. An diesen fünf Tagen lernen die Teilnehmer*innen sich untereinander kennen und erarbeiten online die Grundlagen für ihre zukünftigen Trainings.
In der zweiten Phase ist selbstorganisiertes Arbeiten angesagt. Die Teilnehmer*innen können sich ihre Zeit frei einteilen und bekommen wöchentliche Aufgaben, die sie von zuhause aus erledigen. In dieser Phase können die Teilnehmer*innen die Kurse an ihren Standorten bereits vorbereiten.
In der dritten und abschließenden Phase werden die Teilnehmer*innen dann alle nach Berlin eingeladen. Ein wichtiger Teil dieses zweitägigen Get-Togethers bilden die Simulationen von Trainingseinheiten. Hier können sich die angehenden IT-Trainer*innen ausprobieren, in der Praxis Erfahrung sammeln sowie Feedback geben und erhalten. Neben Sanaa hat auch Yara eine Trainingssimulation durchgeführt. Hier seht ihr Yaras Geschichte.
 

 

„Ich will mitmachen!“

Auch du möchtest geflüchtete Frauen beim Umgang mit Computer und Internet unterstützen? Im Jahr 2024 gibt es zwei weitere Möglichkeiten, euch mit Hilfe der MIKADO-Community Kenntnisse zur Organisation und Durchführung von IT-Trainings anzueignen.
Die Multiplikator*innen-Trainings sind kostenfrei und für das Treffen in Berlin können eure Reisekosten gemäß Bundesreisekostengesetz übernommen werden.
 

Die Trainings im Jahr 2024:

Februar bis Mai 2024
Blockwoche: 19.02.–23.02. (nur online)
Online-Lernen via Lernplattform: 26.02. – 10.05. (abzgl. 2 Wochen Osterferien) (nur online)
Abschlusstreffen in Berlin: 16./17.05. (online oder Präsenz)

April bis Juni 2024
Blockwoche: 15.04.–19.04. (nur online)
Online-Lernen via Lernplattform: 22.04. – 21.06. (nur online)
Abschlusstreffen in Berlin: 27./28.06. (online oder Präsenz)

 

Wo finde ich weitere Infos?

Alle wichtigen Details und aktuellen Informationen zur Anmeldung sowie andere interessante Materialien findet ihr auf der Seite von MIKADO open up. Bei Fragen kontaktiert uns bitte!

Kontakt:
Team MIKADO
Telefon: 030 617 970-09
E-Mail: mikado@fczb.de


 

Das Projekt MIKADO open up – MULTIPLIKATOR*INNEN-SCHULUNG DIGITAL EMPOWERMENT wird gefördert aus den Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, der Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus.

Logo: Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Die Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus

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